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Es gibt diese Phasen im Job, in denen alles irgendwie funktioniert – aber nichts mehr richtig fühlt. Du machst deinen Job, kennst deine Abläufe, lieferst deine Ergebnisse. Von außen sieht alles okay aus. Nur innerlich ist es… leerer geworden.

Vielleicht ist es Müdigkeit. Vielleicht ein Projekt zu viel. Vielleicht einfach der Moment, in dem du dich fragst:

„Wollte ich das hier eigentlich – oder bin ich einfach nur geblieben?“

Gerade im SAP-Umfeld, wo Systeme auf Effizienz und Struktur optimiert sind, fällt das nicht sofort auf. Alles läuft. Und weil alles läuft, fragt auch niemand:

„Läufst du eigentlich noch gern mit?“

Mir begegnen in den letzten Monaten viele Menschen, die sagen:

  • „Ich bin nicht unzufrieden – aber auch nicht zufrieden.“
  • „Ich würde vielleicht wechseln – aber nicht einfach irgendwohin.“
  • „Ich will etwas anderes – aber ich kann’s nicht benennen.“

Das ist kein Versagen. Kein Luxusproblem. Das ist oft einfach das Zeichen, dass du gewachsen bist – aber dein Umfeld nicht mitgewachsen ist.

Manchmal ist man nicht falsch im Job. Man ist nur anders geworden.

Und dieser Unterschied fühlt sich seltsam an. Nicht laut. Nicht dramatisch. Aber spürbar.

Vielleicht bist du analytischer geworden. Oder ungeduldiger. Oder du brauchst heute mehr Sinn – und weniger Excel. Mehr Wirksamkeit – und weniger Prozess.

Und vielleicht bist du deswegen nicht an der falschen Stelle – sondern nur an der Schwelle zu etwas Neuem.

Ich glaube: Nicht jede Phase der Unsicherheit braucht sofort eine Antwort. Aber sie braucht Raum.

  • Raum, um Gedanken zu sortieren, bevor sie zu Entscheidungen werden.
  • Raum, um sich selbst wieder zu hören, nicht nur das, was andere erwarten.
  • Raum, um zu sagen: „Ich bin nicht unzufrieden – aber da ist etwas, das ruft.“

Ich schreibe das hier nicht, weil ich einen Job im Gepäck habe. Ich schreibe es, weil ich oft sehe, wie kluge, erfahrene Menschen lange in einem Zustand bleiben, der nicht schlecht genug ist, um zu gehen – aber auch nicht gut genug, um wirklich da zu sein.

Und ich glaube: Das darf man merken. Ohne Drama. Ohne Schuldgefühl. Einfach nur: als Zeichen, dass man bereit ist, wieder bewusster zu leben – statt nur zu funktionieren.


Wie geht ihr mit solchen Phasen um?
Was hilft euch, wenn der Wunsch nach Veränderung da ist – aber die Richtung noch nicht klar? Wie findet ihr die für euch passende Lösung?

Ich freue mich über jeden Gedanken dazu.

Herzliche Grüße
Svante Freerksen

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